Informations- und Workshoptag für Schülerinnen und Schüler und Studierende
Russland und Ukraine: Der Krieg in internationalen Perspektiven
Mittwoch, 06. September 2023 10:00 - 16:00 Uhr
Christian-Albrechts-Universität zu Kiel
Leibnizstr. 1
24118 Kiel
Hiermit laden wir Schülerinnen und Schüler der Sekundarstufe II sowie Studierende zu unserem Informations- und Workshoptag „Russland und Ukraine: Der Krieg in internationalen Perspektiven“ ein. Die erste Veranstaltung dieser Reihe am 25.08.2022 war in kürzester Zeit ausgebucht, so dass wir seither Abrufveranstaltungen, die aus einzelnen Workshops entstanden sind, angeboten haben. Mittlerweile konnten wir einen erweiterten Personenkreis gewinnen, um einen zweiten Informations- und Workshoptag zu gestalten, diesmal u.a. mit internationalen Gästen, deren Leben durch die Geschehnisse unmittelbar beeinflusst ist.
Veranstalter sind der Vorstand des Russischlehrerverbandes mit Anja Messer und Prof. Michael Düring (Institut für Slavistik der CAU) mit Unterstützung des Landesbeauftragten für politische Bildung.
Anmeldung
Wenn Sie mit Ihrer Lerngruppe an der ganztägigen Veranstaltung teilnehmen möchten, melden Sie sich bitte bis Freitag, dem 21.07.2023 mit Angabe der Personenzahl bei der Organisatorin Anja Messer, Lehrbeauftragte für Fachdidaktik des Instituts für Slavistik der CAU (
Programm
10:00 Uhr
Begrüßung und Einstiegsreferat
10:30 Uhr
Workshop I
12:00 Uhr
Mittagpause
13:30 Uhr
Workshop II
15:00 Uhr
Abschlussplenum
Zu den einzelnen Workshops
Stereotype (Jörn Happel, Hamburg)
Seit Jahrhunderten gibt es eine Unsicherheit in Westeuropa den osteuropäischen Nachbarn gegenüber. Zahlreich waren die Überfälle von Nomadenvölkern, seien es Awaren, Ungarn oder Mongolen. Die Angst vor der Zerstörungswut unsteter Völkerschaften aus dem Osten führte zu dem Streben, stets ein Bollwerk gen Osten errichten zu müssen. Dieser Geschichte(n) wird sich der Vortrag von Jörn Happel annehmen. Es geht um Stereotypen und um den Bezug zur gegenwärtigen Situation.
Friedensforschung (Regina Heller, Hamburg)
Was macht der Krieg in der Ukraine eigentlich mit uns und unseren Überzeugungen? Was halten wir für richtig und was für falsch? Was für wahr und unwahr? Und warum? Wie können wir unsere eigenen Glaubenssätze hinterfragen, und wie lassen sich Gegensätze in Gemeinsamkeiten verwandeln?
Zur Funktion von Propaganda (Leonid Klimov, Berlin)
Der russische Angriffskrieg gegen die Ukraine findet nicht nur an den Fronten statt, sondern auch in den Medien. Eine große Rolle spielt dabei die russische Staatspropaganda. In diesem Workshop werden wir analysieren, wie die russische Propaganda funktioniert, an welche Narrative sie anknüpft und wie die russische Gesellschaft schrittweise auf die Konfrontation mit dem Westen und auf den Krieg gegen die Ukraine vorbereitet wurde.
Die ukrainische Sprache (Yana Movchan, Kiel)
Die ukrainische Sprache hat ca. 45 Millionen Sprecherinnen und Sprecher und ist eng mit dem Russischen und dem Weißrussischen verwandt, unterscheidet sich von diesen beiden Sprachen aber in der Grammatik und besonders in der Aussprache. Im Schnuppersprachkurs werden erste Einblicke in die ukrainische Sprache gegeben und das kyrillische Alphabet sowie erste Wörter und kleine Redewendungen erarbeitet.
Musiker im Widerstand (Pete Pavlov, Warschau)
Allein mit seiner Gitarre gegenüber einer Mauer aus bewaffneten Spezialeinheiten des OMON: Erfahrungen des weißrussischen Musikers Pete Pavlov in der Zeit der Weißrussischen Revolution. Welchen Einfluss hat der Krieg in der Ukraine auf sein Land? Welchen Einfluss hat die Geopolitik auf das Leben eines einzelnen? Und welche Rolle kommt der Musik zu? Fragen, die Pete bewegen.
Zwischen Archiv und Front (Roman Podkur, Kiew)
Von Haus aus Historiker ist Roman Podkur zurzeit ständig zwischen Archiv und Front unterwegs. Seiner eigentlichen Aufgabe, die Verbrechen des staatlichen Terrors während der Sowjetära zu dokumentieren und zu analysieren, kann er nur noch bedingt nachkommen. Wie sich sein Leben, seine Arbeit und sein gesamter Alltag seit Ausbruch der kriegerischen Auseinandersetzungen verändert haben, wird er uns als Zeitzeuge berichten.
Kunst und Freiheit (Konstantin Selikhanov, Minsk)
Der weißrussische bildende Künstler zeigt anhand seiner Projekte der letzten 10 Jahre, wie sich Kunst mit einem totalitären System auseinandersetzt. Er wird einen namenlosen kleinen Mann in einer Ära des großen Wandels vorstellen, vom Wiederaufbau eines Helden berichten und innere Reserven und die Kraft des Widerstandes thematisieren.
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