Das Feuer brennt noch
Freitag, 23. Juni 2023, 14.00 Uhr
Stadtfeld Schleswig
Stadtfeld 15
24837 Schleswig
„Dort, wo man Bücher verbrennt, verbrennt man auch am Ende Menschen.“ Spätestens nach der NS-Diktatur verstehen wir diesen Satz, den Heine bereits 1823 schrieb, in seiner nüchternen Hellsichtigkeit. Das Verbrennen von Büchern zählt heute zu den schlimmsten Taten gegen eine humane, der Bildung und dem friedlichen Austausch gewidmeten Gesellschaft. Schon lange vor der Zeit des Nationalsozialismus wurden Bücher verbrannt und Autor:innen verfolgt und ermordet — bis heute brennt dieses barbarische Feuer. Doch die nationalsozialistische Bücherverbrennung, die reichsweit in den Universitätsstädten um den 10. Mai 1933 und in vielen weiteren Städten auch in den Wochen und Monaten danach inszeniert wurde, zählt für das demokratische Deutschland zu den bedrückenden Sinnbildern der NS-Gewaltherrschaft – ganz im Sinne Heinrich Heines.
90 Jahre nach der Bücherverbrennung in Schleswig am 23. Juni 1933 vergegenwärtigen wir das Geschehen mit einer erstmalig organisierten Woche des Erinnerns. Damit unterstreicht die Stadt Schleswig ihre Verantwortung für eine kritische Auseinandersetzung mit der Zeit des Nationalsozialismus. Zusammen mit der Stadtgesellschaft gedenken wir der Verbrechen und den Opfern des
Nationalsozialismus und stärken die Erinnerungskultur. Alle Schleswiger:innen und Interessierten sind herzlich dazu eingeladen, die Veranstaltungen der Woche des Erinnerns zu besuchen. Auf dem Stadtfeld, dem historischen Platz der Bücherverbrennung, lesen wir am 23. Juni ab 14 Uhr aus Büchern der im Nationalsozialismus verbrannten Werke und verfolgten Autor:innen. Kommen Sie, hören Sie zu und lesen Sie gerne auch selbst aus den Texten. Es ist unsere Geschichte, wir setzen ein Zeichen gegen Desinteresse und Vergessen und sensibilisieren für die anhaltende Verfolgung von Autor*innen.
Die Veranstaltung sowie die Woche des Erinnerns werden von der Stadt Schleswig veranstaltet, durch den Arbeitskreis Erinnerungskultur organisiert und unter Schirmherrschaft von PEN-Zentrum Deutschland in Kooperation mit uns und weiteren Institutionen durchgeführt.
Information
In der Woche des Erinnerns an verfolgte Autor:innen gestern und heute vom 17.-25. Juni finden diverse Veranstaltungen statt
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