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Portraitfoto Manfred Goldberg
Foto: holocaustlearninguk.org
Zeitzeugen-Gespräch

80 Jahre nach Kriegsende zurück am Ort der Befreiung: Gespräch mit dem Holocaust-Überlebenden Manfred Goldberg

Donnerstag, 8. Mai 2025
9:45 Uhr bis 11:45 Uhr 

Livestream unter www.youtube.com/derreportertv

Manfred Goldberg ist einer der letzten Holocaust-Zeitzeugen, einer der letzten noch lebendenden Stutthof-Häftlinge, für die am Morgen des 3. Mai 1945 der Todesmarsch über die Ostsee in Neustadt in Holstein endet. Wenige Stunden später werden die Überlebenden von britischen Truppen am Ortsrand von Neustadt befreit.

80 Jahre später kehrt Manfred Goldberg im Mai 2025 zum ersten Mal wieder nach Neustadt zurück. Eine emotionale (Zeit-)Reise. 80 Jahre nach Kriegsende wird der dann 95-Jährige mit Neustädter Schülerinnen und Schülern über das Erfahrene und das Erinnern, über Mut und Menschlichkeit sprechen. „Bildung ist eine der wichtigsten Antworten auf Antisemitismus und Hass im Allgemeinen. Und Schweigen ist keine Option!“

Der Zeitzeugen-Talk wird von der Hamburger Journalistin Christina Mänz moderiert. „Es ist eine große Ehre, dass Manfred bereit ist, nach Neustadt zu kommen.“ Sie ist in Neustadt in Holstein aufgewachsen, hat Manfred Goldberg bereits mehrfach in London besucht und interviewt; „eine zutiefst berührende und beeindruckende Persönlichkeit, einer der besten Botschafter für Menschlichkeit und gegen das Vergessen.“  Ein Großteil des Events ist für die Schülerinnen und Schüler reserviert. Sie haben die Chance, Manfred Goldberg Fragen zu stellen, mit ihm ins Gespräch zu kommen. 

Per Livestream haben alle anderen Interessierten, insbesondere andere Schülerinnen und Schüler, die Gelegenheit ebenfalls dabei zu sein und sogar die Möglichkeit, Manfred Goldberg online Fragen zu stellen. Das Gespräch wird in der Moderation ins Deutsche übersetzt.

Zur Person Manfred Goldberg

Manfred Goldberg wird im April 1930 in Kassel geboren. Im August 1939 gelingt seinem Vater Baruch wenige Tage vor Kriegsbeginn noch die Ausreise nach England. Dem Rest der Familie bleibt dies versagt. Im Dezember 1941 werden Manfred (11), seine Mutter Rosa und sein kleiner Bruder Hermann (7) deportiert; erst ins Ghetto von Riga, später in Arbeitslager, am Ende ins KZ Stutthof. Er ist 13, als sein Bruder ermordet wird, 15, als das KZ Stutthof geräumt wird. Der Teenager und seine Mutter gehören zu den über 3000 Häftlingen, die auf Lastkähne verfrachtet werden und unter grausamsten Umständen den sechstätigen maritimen Todesmarsch über die Ostsee antreten. In den frühen Morgenstunden vom 3. Mai 1945 gehen sie an einem Strandabschnitt zwischen Neustadt und Pelzerhaken an Land. Der Todesmarsch geht weiter, Richtung U-Boot-Schule Neustadt. Dort werden sie Ohrenzeugen der Luftangriffe auf die „Cap Arcona“ und die „Thielbek“. Nur wenige Stunden später werden Manfred und Rosa Goldberg und die überlebenden Mithäftlinge vom KZ Stutthof von in Neustadt einmarschierenden britischen Truppen befreit.

Im September 1946 verlassen Manfred Goldberg und seine Mutter nach Aufenthalten im Krankenhaus (Neustadt) und Genesungsheim (Lensterhof bei Grömitz) Ostholstein, reisen nach England aus und werden nach neun Jahren wieder mit Vater Baruch vereint. Manfred ist 16, als für ihn endlich ein neues Leben beginnt. 

Heute lebt Manfred Goldberg mit seiner Frau Shary (sie haben vier Söhne, zahlreiche Enkel und Urenkel) in London. „Ich habe Jahrzehnte gebraucht, bis ich über meine Geschichte sprechen konnte... Meine Erinnerungen sind absolut klar.“ In England ist Goldberg einer der prominentesten und engagiertesten Zeitzeugen.

Die Veranstaltung wird in Kooperation mit dem Kinder- und Jugend-Netzwerk Neustadt in Holstein e.V. durchgeführt.

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