Smilla Egtved aus Bad Schwartau und Felix Jung aus Quickborn gewinnen bei „Jugend debattiert“
Der Landesbeauftragte für politische Bildung hat heute (Dienstag) gemeinsam mit dem Ministerium für Allgemeine und Berufliche Bildung, Wissenschaft, Forschung und Kultur des Landes Schleswig-Holstein, der Gemeinnützigen Hertie-Stiftung und der Heinz-Nixdorf-Stiftung das Landesfinale von „Jugend debattiert“ im Kieler Landeshaus ausgerichtet.
Der Landesbeauftragte für politische Bildung hat heute (Dienstag) gemeinsam mit dem Ministerium für Allgemeine und Berufliche Bildung, Wissenschaft, Forschung und Kultur des Landes Schleswig-Holstein, der Gemeinnützigen Hertie-Stiftung und der Heinz-Nixdorf-Stiftung das Landesfinale von „Jugend debattiert“ im Kieler Landeshaus ausgerichtet. In der Altersgruppe 1 siegte Smilla Egtved vom Leibniz-Gymnasium aus Bad Schwartau vor Leonor Erker Carvajal von der Stormarnschule aus Ahrensburg. Felix Jung vom Dietrich-Bonhoeffer-Gymnasium aus Quickborn sicherte sich in der Altersgruppe 2 den Landessieg vor Ben Plaumann von der Stormarnschule aus Ahrensburg. Die Erst- und Zweitplatzierten ihrer Altersgruppe haben sich für die Bundesqualifikation von „Jugend debattiert“ am 06. Juni 2024 in Berlin qualifiziert.
Smilla Egtved überzeugte die Jury in der Altersgruppe 1. Sie argumentierte wirkungsvoll zur Frage, ob an weiterführenden Schulen in Schleswig-Holstein Dänisch als zweite Fremdsprache angeboten werden soll. Felix Jung konnte bei der Frage „Soll die Landesregierung ihre Kommunikation über soziale Netzwerke wie X oder TikTok einstellen?“, den Landeswettbewerb der Altersgruppen 2 für sich entscheiden. Er trat beachtenswert gegen diese Forderung ein.
Landtagspräsidentin Kristina Herbst lobte die Qualität der Wettbewerbsbeiträge: „Alle Teilnehmerinnen und Teilnehmer haben bewiesen, dass sie die Kunst des Debattierens beherrschen. Immer auf die Sache fokussiert und klar in der Argumentation wurde leidenschaftlich für die eigene Position gestritten“, hob die Präsidentin die Leistung der Rednerinnen und Redner hervor. Über den heutigen Wettbewerb hinaus seien das auch die wichtigsten Instrumente in der politischen Auseinandersetzung. „Deshalb möchte ich meine heutigen Glückwünsche mit einem Appell verbinden: Unsere Demokratie und unser Gemeinwesen brauchen junge talentierte Menschen wie Sie! Nutzen Sie Ihre Fertigkeiten und bringen Sie sich ein! Im Verein, in Ihrer Gemeinde, in einer politischen Partei“, ermunterte Herbst die Schülerinnen und Schüler.
Bildungsministerin Karin Prien würdigte in der Eröffnung des Landesfinales den Stellenwert des Projektes: „Jugend debattiert ist ein Wettbewerb, der sich seit über 20 Jahren an den schleswig-holsteinischen Schulen etabliert hat. Er stärkt Schülerinnen und Schüler darin, ihre Standpunkte klar zu vertreten, verschiedene Perspektiven einzunehmen und sich in diese hineinzuversetzen. Das ist eine Schüsselkompetenz der politischen Bildung und der Demokratiebildung.“ Sie stellte zudem die Bedeutung des Wettbewerbs für unsere heutige Zeit heraus: „Ein fairer und respektvoller Umgang mit anderen Meinungen und eine Debattenkultur sind in Zeiten von Fakenews und Hatespeech wichtiger denn je.“
„Jugend debattiert zeigt jungen Menschen, dass es in Politik und Gesellschaft eine Vielzahl kontroverser Positionen gibt und einfache Antworten oft zu kurz greifen. Das Projekt leistet damit einen wichtigen Beitrag zur politischen Bildung“, sagte der Landesbeauftragte für politische Bildung, Christian Meyer-Heidemann. „Mit den Fragen nach einer Einführung von Dänisch als zweiter Fremdsprache in weiterführenden Schulen in Schleswig-Holstein und der Einstellung von Kommunikationswegen der Landesregierung über soziale Netzwerke wie X oder TikTok haben die Jugendlichen wichtige aktuelle politische Themen debattiert.“ Der Landesbeauftragte für politische Bildung gratulierte: „Alle Teilnehmerinnen und Teilnehmer des Landesfinales können stolz darauf sein, es so weit geschafft zu haben. Den Siegerinnen und Siegern, die Schleswig-Holstein im Juni in Berlin vertreten, drücke ich die Daumen für die Bundesqualifikation!“
Die Finalistinnen und Finalisten im Landeswettbewerb „Jugend debattiert“ in Schleswig-Holstein 2024
Debatte Altersgruppe 1 (Klassen 8 bis 10):
- Platz: Smilla Egtved (Leibniz-Gymnasium, Bad Schwartau)
- Platz: Leonor Erker Carvajal (Stormarnschule, Ahrensburg)
- Platz: Johann Karich (Humboldtschule, Kiel)
- Platz: Julika Burggraf (Johann-Voß-Gymnasium, Eutin)
Debatte Altersgruppe 2 (Jahrgangsstufen 11 bis 13):
- Platz: Felix Jung (Dietrich-Bonhoeffer-Gymnasium, Quickborn)
- Platz: Ben Plaumann (Stormarnschule, Ahrensburg)
- Platz: Mila Kristin Schümann (Gymnasium Schenefeld)
- Platz: Helena Frankenstein (Gymnasium Elmschenhagen, Kiel)
Hintergrund:
In Schleswig-Holstein haben sich bei den Schul- und Regionalwettbewerben des laufenden Schuljahres an der Unterrichtsreihe „Jugend debattiert“ Schülerinnen und Schüler von 75 Schulen beteiligt. Grundsätzlich nehmen pro Debatte vier Schülerinnen und Schüler teil, die 24 Minuten über eine Streitfrage debattieren. Inhalte und Argumente zum Thema müssen fundiert und überzeugend sein. Wer die Pro- oder Contra-Position zu einer These vertreten muss, wird erst kurz vor dem Wettbewerb ausgelost.
Im diesjährigen Landeswettbewerb haben die Teilnehmerinnen und Teilnehmer zu folgenden Fragen debattiert:
Altersgruppe 1:
Soll für alle Jäger ein verbindliches jährliches Pflicht-Training eingeführt werden?
Sollen Line-Ups für Musikfestivals geschlechterparitätisch zusammengestellt werden?
Soll an weiterführenden Schulen Schleswig-Holsteins Dänisch als zweite Fremdsprache angeboten werden?
Altersgruppe 2:
Soll auch in Deutschland zur Wiederbelebung ausgestorbener Tierarten durch Klonen geforscht werden?
Soll die Landesregierung ihre Kommunikation über soziale Netzwerke wie X oder TikTok einstellen?
Soll die Bedrohung von Amts- und Mandatsträgern härter bestraft werden?
„Jugend debattiert“ beginnt für Schülerinnen und Schüler ab Klasse 5 mit einer Unterrichtsreihe. Zuvor werden ihre Lehrkräfte fächerübergreifend im Debattieren geschult. Mit speziellen Unterrichtsmaterialien ausgestattet, trainieren die Lehrkräfte anschließend die Schülerinnen und Schüler im Unterricht.
Ab Klasse 8 können Schülerinnen und Schüler am bundesweiten Wettbewerb teilnehmen, der für die Sekundarstufe I und II ausgetragen wird. Der Wettbewerb findet zunächst auf Schul-, Regional- und Landesebene statt. Ab der Regionalebene erhalten die Siegerinnen und Sieger als Preise mehrtägige Seminare bei „Jugend debattiert“-Trainern, die sie auf die jeweils nächste Wettbewerbsebene vorbereiten. Höhepunkt ist das Bundesfinale, bei dem die besten Debattantinnen und Debattanten aus ganz Deutschland in Berlin aufeinandertreffen.
Seit über zwanzig Jahren fördert „Jugend debattiert“ sprachliche und politische Bildung sowie Meinungs- und Persönlichkeitsbildung. „Jugend debattiert“ ist das größte privat-öffentlich finanzierte Projekt zur sprachlichen und politischen Bildung in Deutschland. Unter der Schirmherrschaft des Bundespräsidenten nehmen rund 200.000 Schülerinnen und Schüler aus über 1.400 Schulen an diesem Wettbewerb teil.
Fotos
Pressefotos der Veranstaltung und der Finalistinnen und Finalisten stehen auf der Seite des Landesbeauftragten zum Abruf bereit (Aktuelles/Pressefotos bzw. unter https://www.politische-bildung.sh/aktuelles/pressefotos.html).
Kontakt
Für weitere Informationen stehen Ihnen
Franziska Schlachter, Referentin beim Landesbeauftragten für politische Bildung, unter 0431 9881641 oder
Insa Rix-Oldigs, Landeskoordinatorin „Jugend debattiert“ Schleswig-Holstein, unter 0151 26030096 oder
zur Verfügung.
Pressekontakt
Für Rückfragen steht Ihnen Herr Dr. Hauke Petersen, Stellvertreter des Landesbeauftragten für politische Bildung, unter Tel.: 0431/988-1643 zur Verfügung.
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