Nr. 3 /29. April 2021
Landesbeauftragter für politische Bildung: „Unabhängiger Journalismus und die Förderung von Medienkompetenz sind entscheidende Mittel gegen Desinformation, Fake News und Verschwörungserzählungen“
Am 3. Mai 2021, dem Welttag der Pressefreiheit, startet der Landesbeauftragte für politische Bildung, Christian Meyer-Heidemann, das Projekt „Journalismus macht Schule in Schleswig-Holstein“. Zum Auftakt steht der Chefredakteur des Magazins DER SPIEGEL, Steffen Klusmann, Lübecker Schülerinnen und Schülern in einer Videokonferenz Rede und Antwort. Im Projekt treten Journalistinnen und Journalisten von regionalen und überregionalen Medien in 50 digitalen Werkstattgesprächen mit Schülerinnen und Schülern in den Dialog. Sie berichten über ihre Arbeitsweise im Journalismus und diskutieren über aktuelle Themen wie Fake News, Verschwörungserzählungen und Hate Speech. „Unabhängiger Journalismus und die Förderung von Medienkompetenz sind entscheidende Mittel gegen Desinformation, Fake News und Verschwörungserzählungen“, sagte Meyer-Heidemann, heute (Donnerstag) in Kiel.
SPIEGEL-Chefredakteur Steffen Klusmann wird sich am 3. Mai digital ins Klassenzimmer einer 11. Klasse des Carl-Jacob-Burckhardt-Gymnasiums in Lübeck schalten und die Fragen der Schülerinnen und Schüler beantworten. Der bundesweite Aktionstag bildet den Start für das Projekt „Journalismus macht Schule in Schleswig-Holstein“. Bis zum 17. Juni 2021 werden ca. 50 Klassen ab der 9. Jahrgangsstufe von Gymnasien, Gemeinschaftsschulen und berufsbildenden Schulen in Schleswig-Holstein an dem Projekt teilnehmen.
„Mit dem Projekt ‚Journalismus macht Schule in Schleswig-Holstein‘ stellen wir die Bedeutung von Qualitätsjournalismus für eine informierte und aufgeklärte Gesellschaft heraus“, erklärt der Landesbeauftragte für politische Bildung, Christian Meyer-Heidemann. „Das Projekt macht deutlich, dass die Pressefreiheit ein Grundpfeiler unseres demokratischen Rechtsstaates ist, und es leistet einen wichtigen Beitrag zur politischen Bildung“, so Meyer-Heidemann weiter.
Weltweit ist die Pressefreiheit in vielen Ländern massiv bedroht, wie der in der letzten Woche veröffentlichte Bericht zur Pressefreiheit 2021 von Reporter ohne Grenzen zeigt. Deutschland rutschte im weltweiten Vergleich von Platz 11 auf Platz 13 ab. Auch in Deutschland werden Journalistinnen und Journalisten auf bzw. am Rande von Demonstrationen gegen die Corona-Schutzmaßnahmen angegriffen und in ihrer Ausübung einer unabhängigen und freien Berichterstattung eingeschränkt.
Mit Blick auf diese Entwicklung sowie die Desinformationskampagnen bei den Demonstrationen und in den sozialen Netzwerken betont Meyer-Heidemann die zentrale Bedeutung einer frühzeitigen Ausbildung von Medienkompetenz. „Die Fülle an Informationen, denen wir tagtäglich begegnen, erfordert einen kompetenten Umgang. Mit dem Projekt sollen Schülerinnen und Schüler tendenziöse Nachrichten sowie Falschmeldungen – vor allem in den sozialen Medien und Messenger-Diensten – erkennen und kritisch hinterfragen. Dadurch wird die Medienkompetenz junger Menschen gezielt gefördert“, erläutert der Landesbeauftragte für politische Bildung.
Es nehmen Journalistinnen und Journalisten von folgenden Medienhäusern teil: Deutschlandfunk/Deutschlandfunk Kultur/Deutschlandfunk Nova Landesstudio, Die Dithmarscher Landeszeitung, DIE ZEIT, DER SPIEGEL, Henri-Nannen-Schule, Kieler Nachrichten, NDR, reporterfabrik, R.SH/Regiocast, Sat.1 Norddeutschland, Schleswig-Holsteinischer Zeitungsverlag und ZDF Landesstudio. „Besonders freut es mich, dass so viele verschiedene regionale und überregionale Medienhäuser das Projekt unterstützen und ich bin dankbar, dass die Schulen in Schleswig-Holstein ein so großes Interesse daran haben“, so Meyer-Heidemann abschließend.
Hintergrund:
Mit „Journalismus macht Schule in Schleswig Holstein“ bietet der Landesbeauftragte für politische Bildung zusammen mit der Gesellschaft für Medienkultur und Qualitätsjournalismus (Hamburg) sowie Journalistinnen und Journalisten renommierter regionaler und überregionaler Medienhäuser Schülerinnen und Schülern eine inhaltliche Auseinandersetzung mit journalistischem Arbeiten an.
Journalistinnen und Journalisten von unterschiedlichen Redaktionen sprechen mit Klassen ab der 9. Jahrgangsstufe von Gymnasien, Gemeinschaftsschulen und berufsbildenden Schulen in Schleswig-Holstein in sog. Expertinnen- und Expertengesprächen i. d. R. für 90 Minuten über die Arbeitsweise im Journalismus (z. B. Recherche, politische Ausgewogenheit, Vergleich von öffentlich-rechtlichen und privaten Medien) und gehen dabei auch in den Dialog zu aktuellen Themen wie Fake News, Verschwörungserzählungen und Hate Speech.
Die Besuche werden zum Beispiel in den Deutsch- und Wirtschaft/Politik- oder Weltkundeunterricht eingebunden. Eine Vor- und Nachbereitung im Unterricht durch die Lehrkräfte wird durch eine Materialzusammenstellung unterstützt. Die Teilnahme der Schulen ist kostenlos. Die Anmeldefrist für den ersten Projektdurchlauf ist bereits beendet.
Für weitere Informationen steht Ihnen Pamela Streiter, Referentin beim Landesbeauftragten für politische Bildung, unter Tel.: 0431 988-1649 bzw.
Pressekontakt
Für Rückfragen steht Ihnen Herr Dr. Hauke Petersen, Stellvertreter des Landesbeauftragten für politische Bildung, unter Tel.: 0431/988-1643 zur Verfügung.
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