Nr. 13 / 2. Juni 2022

Hasnain Kazim liest im Landeshaus: Mit Humor und guten Argumenten gegen populistische Parolen

Der Beauftragte für Flüchtlings-, Asyl- und Zuwanderungsfragen, Stefan Schmidt, und der Landesbeauftragte für politische Bildung, Christian Meyer-Heidemann, begrüßen am Donnerstagabend (heute) in einer gemeinsamen Veranstaltung den Autor und Journalisten Hasnain Kazim im Kieler Landeshauses. Dabei liest dieser aus seinen Büchern „Post von Karlheinz“ und „Auf sie mit Gebrüll!“ und diskutiert mit den Zuschauerinnen und Zuschauern im voll besetzten Schleswig-Holstein-Saal über Rassismus, Diskriminierung und Populismus.

„Wir müssen diskriminierende und populistische Aussagen entlarven und ihnen offensiv entgegentreten“, sagt der Landesbeauftragte für politische Bildung, Christian Meyer-Heidemann in seiner Begrüßung. „Durch die Lesung wollen wir für Vorurteile und Diskriminierung sensibilisieren und die dahinterliegenden Mechanismen sichtbar machen. Um unsere offene Gesellschaft zu bewahren, brauchen wir immer wieder gute Argumente und eine klare Haltung“, betont Meyer-Heidemann. „Und wenn dann auch noch ein bisschen Humor dazu kommt, gelingt es uns hoffentlich, auch in schwierigen Situationen die Gelassenheit zu bewahren.“

Auch wenn es keinen zwingenden Zusammenhang zwischen Rassismus und der eigenen Zuwanderungsgeschichte gibt, sind Zugewanderte und Geflüchtete von rassistischen Diskriminierung oder sogar Übergriffen vergleichsweise häufig betroffen. „Damit die Teilhabe von Neuzugewanderten, aber auch der langfristige Lebenserfolg von Menschen, die anderswo als in Deutschland geboren wurden, in unserer Gesellschaft erreichbar werden, ist es auch notwendig, dass wir Rassismus abbauen“, sagt der Beauftragte für Flüchtlings-, Asyl- und Zuwanderungsfragen, Stefan Schmidt.

Hasnain Kazim erhält seit Jahren hasserfüllte Nachrichten. Anstatt diese zu löschen, hat er beschlossen, zurückzuschreiben. Er entwickelt im Laufe der Zeit eine Strategie, wie er dem Hass und populistischen Parolen am besten begegnet – mit Humor und schlagfertigen Argumenten. In der Lesung präsentierte er seine Bücher „Post von Karlheinz: Wütende Mails von richtigen Deutschen – und was ich ihnen antworte“ und „Auf sie mit Gebrüll!: …und mit guten Argumenten. Wie man Pöblern und Populisten Paroli bietet“ und gibt dabei konkrete Tipps für richtiges Streiten.

Seit Jahren erstarkt das Phänomen „Populismus“ auch in Deutschland in Politik und Gesellschaft. Nicht nur an den politischen Rändern, sondern auch in der Mitte der Gesellschaft wird mit ausgrenzenden, beleidigenden und zum Teil rassistischen und antisemitischen Äußerungen hantiert. Vor allem Minderheiten wie Geflüchtete und Zugewanderte sind Ziel solcher Angriffe. Dabei geht es nicht um Argumente, sondern darum, Menschen aufgrund ihrer Herkunft, Hautfarbe, sexuellen Orientierung usw. abzuwerten.

Diese vom Beauftragten für Flüchtlings-, Asyl- und Zuwanderungsfragen und dem Landesbeauftragten für politische Bildung gemeinsam initiierte Lesung zeigt auf, wie wichtig politische Bildung und Gegenwehr im Vorgehen gegen Rassismus, Antisemitismus und andere Diskriminierungsformen sind.

Hintergrund:

Hasnain Kazim, 1974 in Oldenburg geboren, wuchs als Sohn indisch-pakistanischer Einwanderer im Alten Land und in Karatschi in Pakistan auf. Er studierte Politikwissenschaft an der Universität der Bundeswehr in Hamburg und war Marineoffizier. Sein journalistisches Handwerk lernte er bei der „Heilbronner Stimme“. Von 2004 bis 2009 schrieb er für den SPIEGEL und SPIEGEL ONLINE. Dabei machte er als Auslandskorrespondent Station in Islamabad, Istanbul und Wien. Er lebt als freier Autor nach wie vor in der österreichischen Hauptstadt und schreibt unter anderem für ZEIT ONLINE und den Deutschlandfunk. Hasnain Kazim ist Autor mehrerer Bücher. Zuletzt erschien „Mein Kalifat: Ein geheimes Tagebuch, wie ich das Abendland islamisierte und die Deutschen zu besseren Menschen machte“.

Als Ansprechpartnerinnen stehen Ihnen Frau Pamela Streiter, Referentin beim Landesbeauftragten für politische Bildung, Tel.: 0431/988-1649, E-Mail: Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein., und Dr. Jasmin Röhl-Azazmah, Referentin beim Beauftragten für Flüchtlings-, Asyl- und Zuwanderungsfragen, Tel.: 0431/988-1275, E-Mail: Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein., gern zur Verfügung.