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Nr. 9 / 11. Oktober 2023

Hackathon gegen Antisemitismus 2024 in Kiel

Kontinuierlich steigen die Angriffe auf Synagogen, Juden und Jüdinnen, Hass und Hetze in den sozialen Medien und die Anzahl antisemitischer Vorfälle in Deutschland. Der jüngste schreckliche Terror in Israel könnte leider auch wieder in Deutschland zu neuen Angriffen auf Jüdinnen und Juden führen – nur gemeinsam können wir daran etwas ändern!

Aus diesem Grund führt der gemeinnützige Verein „Ha-Kesher | Die Verbindung e.V“. in Kooperation mit dem Landesbeauftragten für politische Bildung am 7. und 8. April 2024 einen bundesweiten „Hackathon gegen Antisemitismus“ in Kiel durch. Dieser wird zusammen mit dem Ministerium für Allgemeine und Berufliche Bildung, Wissenschaft, Forschung und Kultur des Landes Schleswig-Holstein und der Fachhochschule Kiel veranstaltet.

Ziel ist es, digitale Ideen für eine bessere Aufklärung über Antisemitismus zu finden, in möglichst vielen gesellschaftlichen Bereichen, auch z. B. in Kunst und Kultur, mehr für Antisemitismus zu sensibilisieren und damit zu einem besseren und schnelleren Erkennen antisemitischer Delikte beizutragen.

Dr. Felix Klein, Beauftragter der Bundesregierung für jüdisches Leben und den Kampf gegen Antisemitismus ist Schirmherr des Hackathons. Die Schirmherrschaft des Hackathons gegen Antisemitismus 2024 übernimmt zudem Karin Prien, Ministerin für Allgemeine und Berufliche Bildung, Wissenschaft, Forschung und Kultur des Landes Schleswig-Holstein.

„Unser Hackathon bringt junge Menschen und innovative Ideen zusammen. Wir müssen gemeinsam neue Wege finden, um Antisemitismus zu bekämpfen. Die Aufgabe ist groß, doch zusammen werden wir viel erreichen“, so Wencke Stegemann, eine der Initiatorinnen.

Der Vorstand des Vereins Jüdischer Studierender Nord e.V. zum Hackathon: „Als jüdischer Studierendenverband sind wir fest davon überzeugt, dass Antisemitismus kein jüdisches, sondern ein gesellschaftliches Problem ist. In der digitalen Welt manifestiert sich dieser Hass aufgrund der Anonymität der User besonders prägnant. Daher setzen wir uns dafür ein, dass digitale Innovationen als essenzielles Werkzeug genutzt werden, um diesen Zustand aufzubrechen und Antisemitismus in der digitalen Welt effektiv zu bekämpfen."

Felix Klein, Beauftragter der Bundesregierung für jüdisches Leben und gegen Antisemitismus und Schirmherr des Gesamtprojekts: „Seit Jahren wachsen die Zahlen antisemitischer Vorfälle in Deutschland. Zwei Faktoren sind besonders auffällig: Ein großer Teil der von Betroffenen gemeldeten Vorfälle findet online statt und die Gelegenheitsstrukturen, die Judenfeinde für ihren Hass und ihre Hetze nutzen, passen sich sehr dynamisch dem gerade aktuellen gesellschaftlichen Diskurs an. Ein so passender Ansatz wie der Hackathon ist daher im Kampf gegen jede Form des Antisemitismus besonders wichtig.“

Ministerin Karin Prien, Schirmherrin 2024, betonte: „Für dieses Projekt habe ich sehr gern die Schirmherrschaft übernommen. Um den wachsenden Antisemitismus wirksam zu begegnen, braucht es nicht nur viele Verbündete, sondern auch kreative und innovative Ideen. Deshalb hoffe ich, dass sich möglichst viele Menschen an diesem Hackathon beteiligen und mit ihrem Einsatz und ihren Ideen ein deutliches Signal gegen Antisemitismus setzen.“

Prof. Dr. Björn Christensen, Präsident der FH Kiel: „Die Fachhochschule Kiel ist als Hochschule ein Ort, der von Vielfalt geprägt ist! Dass wir uns hierzu bekennen, haben wir mit unserer erfolgreichen Teilnahme am Diversity Audit des Deutschen Stifterverbands unter Beweis gestellt. Wir beziehen Stellung gegen alle Formen von Diskriminierung. Deswegen sind wir gerne Veranstaltungsort des Hackathons. Ich würde mich sehr freuen, wenn sich viele Student*innen am Hackathon und damit am Kampf gegen Antisemitismus beteiligen.“

Die am Hackathon teilnehmenden Teams arbeiten an beiden Tagen an ihren Ideen. Die Preisverleihung findet am 8. April 2024 um 18:00 Uhr statt. Die besten Ideen aus jeder der drei Hackathon-Kategorien Software/Technik, digitale Bildung und Kultur & Kunst erhalten einen Preis dotiert mit je 5.000 Euro. Die Preisverleihung wird live auf YouTube übertragen.

Dr. Christian Meyer-Heidemann, Landesbeauftragter für politische Bildung und Mitglied der diesjährigen Jury, hebt die breite Zielgruppe des Hackathons hervor: „Antisemitismus ist leider in der ganzen Gesellschaft verbreitet. Der Hackathon ist ein innovatives Format, um viele Menschen auf einmal anzusprechen – unabhängig vom Arbeitsplatz, der Universität oder der Schule. Ich freue mich auf viele neue Ideen, wie wir Antisemitismus erfolgreich bekämpfen können!“

 

Der Hackathon baut in Schleswig-Holstein auf eine breite Basis von namhaften Unterstützerinnen und Unterstützern. Neben dem Ministerium und der Fachhochschule Kiel als Austragungsort beteiligt sich 2024 der Beauftragte für jüdisches Leben und gegen Antisemitismus in Schleswig-Holstein. Dr. h.c. Gerhard Ulrich. Auch die Mitglieder der Jury und die Mentorinnen sind engagierte Expertinnen und Experten im Bereich Antisemitismusprävention.

Dr. Gerhard Ulrich, Beauftragter für jüdisches Leben und gegen Antisemitismus in Schleswig-Holstein: „Ich freue mich, dass wir dieses hervorragende Vernetzungsprojekt in Schleswig-Holstein ausrichten dürfen. Mit diesen spartenübergreifenden Themen werden insbesondere junge Menschen sowohl in unserem Bundesland als auch bundesweit angesprochen und motiviert ihre Projekte und Ideen sichtbar zu machen. Die aktuelle gesellschaftliche Lage und die Vorfallsmeldungen sowohl oberhalb als auch unterhalb der Strafbarkeit zeigen, dass wir neue Ansätze brauchen um den Kampf gegen Antisemitismus auf allen Ebenen aufzunehmen. Ich freue mich schon jetzt auf die innovativen Ideen und hoffe auf eine breite Beteiligung aus Schleswig-Holstein.“

Igor Wolodarski, Landesvorsitzender des Landesverbands Jüdische Gemeinschaft Schleswig-Holstein K.d.ö.R: „Die Antisemitismusbekämpfung kann nur sichtbar und erfolgreich sein, wenn das eine große Mehrheit der Zivilgesellschaft aus eigener Überzeugung tut, nicht nur auf „Aufrufe“ der Politik bzw. diverser Medien-Aktionen. Deswegen ist es toll und sehr zu begrüßen, dass gerade junge Menschen in Deutschland das Thema Antisemitismusbekämpfung für sich wichtig finden und hier, im Rahmen der bundesweiten Aktion „Hackathon gegen Antisemitismus“ auf eigene Initiative versuchen neue kluge und wirkungsvolle Wege zu finden, um den Antisemiten aller Arten und deren „Versteher“ auf allen Ebenen Paroli zu bieten. Ich wünsche allen Teilnehmern und Teilnehmerinnen dabei viel Kreativität und Erfolg!“

Auch der Landesverband der Jüdischen Gemeinden von Schleswig-Holstein K.d.ö.R. begrüßt und unterstützt die Abhaltung eines Hackathons gegen Antisemitismus in Kiel: „Wir hoffen, hierdurch eine gemeinsame Grundlage für die längerfristige Arbeit gegen die Verbreitung von Antisemitismus und für eine offene Gesellschaft zu legen. Insbesondere wünschen wir uns, durch diese Arbeit Personen zu erreichen - sowohl als Akteure als auch als Publikum -, die mit den bisherigen Bildungs- und Beratungsangeboten nicht erreicht wurden. Ein mögliches Ziel soll lauten: jeder möglichen Fehlinformation präventiv mit zehn einfach nachprüfbaren Fakten begegnen!“

Nach monatelanger Planung geht es jetzt endlich in die heiße Phase und bald werden junge Menschen aus ganz Deutschland an ihren Ideen arbeiten.

Unter dem folgendem Link finden Sie unsere Webseite, alle wichtigen Informationen zum Ablauf, Partnern und Image-Video sowie die Möglichkeit zur Anmeldung für Journalistinnen und Journalisten:

https://www.ha-kesher.de/hackathon2024

„Innovation meets Impact. Mit innovativen Ideen und Lösungen können wir gemeinsam dem Hass den Kampf ansagen. Daran glaube ich!“, so Mitinitiatorin Jenny Havemann.

Bewerbungen als Teams sind für die drei Kategorien „Digitale Bildungskonzepte“, „Software/Technische Lösungen“ und „Kunst & Kultur“ noch bis zum 8. Februar 2024 möglich. Einfach ein kurzes Video zur Idee und zum Team direkt über die Website https://www.ha-kesher.de/hackathon2024 schicken und schon ist man dabei.

Dabei muss niemand Profi-Hacker sein - Kreativität und Engagement zählt!

 

Für Rückfragen steht Ihnen

Freya Elvert, Referentin beim Landesbeauftragten für politische Bildung, unter 0431 988 1640 oder Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein.

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